Der Synodale Weg wurde von den deutschen Bischöfen auf ihrer Vollversammlung im März 2019 beschlossen. Eine strukturierte Debatte mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und den deutschen Bischöfen sollte angestoßen werden. Einen erheblichen Anstoß, einen solchen Prozess zu starten, gab die 2018 veröffentliche MHG-Studie, die aufzeigt, dass die sexualisierte Gewalt durch Geistliche in der Kirche System hat und systemisch begünstigt wird.
Folgende vier Themen stehen im Fokus des Synodalen Weges:
- Macht, Partizipation und Gewaltenteilung
- Sexualmoral
- Priesterliche Lebensformen
- Zugang von Frauen zu Ämtern und Diensten
Sie werden in Synodalforen, die je zu einem der Themen arbeiten, aufbereitet und in der Synodalversammlung gemeinsam beraten, mit dem Ziel, zu gemeinsamen Beschlüssen zu finden. Diese sollen dann in den einzelnen deutschen Bistümern umgesetzt werden oder, wo es um weltkirchliche Fragestellungen geht, als Votum nach Rom gegeben werden.
Teilnehmer*innen:
Die Foren werden paritätisch von je einem Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und des ZdK geleitet.
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) wurde vom Hauptausschuss des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK) dazu beauftragt, 15 Plätze der Versammlung des Synodalen Weges mit jungen Menschen unter 30 Jahren vorzuschlagen. Das entspricht derzeit 7 Prozent der gesamten Versammlung. Aus dem Erzbistum Paderborn sind Janosch Roggel (AKH, „Schlau“) und Finja Weber (DPSG, Ministrant*innen, FSJ-Sprecher*innenkreis) als junge Mitglieder der Synodalversammlung dabei. Jan Hilkenbach (BDKJ-Diözesanvorsitzender Paderborn) ist als Vertreter des Diözesankomitees Mitglied der Synodalversammlung.
Was bisher geschah:
Auf der Homepage des Synodalen Weges finden sich u.a. Protokolle und Arbeitspapiere. Die Online-Konferenz wurde zudem gestreamt und kann im Video nachträglich angeschaut werden.
- 01.12.2019: Offizieller Start
- 30.01.-01.02.2020: 1. Synodalversammlung in Frankfurt
- 04.09.2020: Regionenkonferenzen (digitales Austauschtreffen aufgrund von Corona)
- 04.-05.02.2021: Online-Konferenz (digitales Austauschtreffen aufgrund von Corona)
Im März 2021 hat sich die Glaubenskongregation des Vatikans in einem sog. „Responsum ad dubium“ geäußert und Segnungen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften eine Absage erteilt. Dieser Versuch, Diskussionen wie in Prozessen des Synodalen Weges von vorneherein auszubremsen, stößt in breiten Teilen der katholischen Kirche (nicht nur) in Deutschland derzeit auf großen Protest.