Ziel der Fahrt war es, neben der Ermöglichung persönlicher Erfahrungen und Erlebnisse, Grundlagen zur Planung und Durchführung von Veranstaltungen zur Erinnerungsarbeit kennenzulernen. Ein ganz besonderer Programmpunkt war das Gespräch mit Monika Goldwasser, die als Kind einer jüdischen Familie durch die Hilfe und den Mut ihrer polnischen Adoptiveltern den Massenmord der Nationalsozialisten überlebt hat. „Seid gute Menschen und helft, wenn ihr es könnt!“ – das gab sie der Gruppe am Ende des Gesprächs als Wunsch und Auftrag mit.
Wertvolle Bausteine einer wirksamen Demokratiebildung
„Erinnerungsarbeit und Erinnerungskultur sind wichtige Bestandteile des Engagements für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt“, so Jan Hilkenbach, Vorsitzender des BDKJ-Diözesanverbandes Paderborn: „Dieses Engagement ist uns als katholische Jugendverbandsarbeit sehr wichtig. Die intensiven Erfahrungen und Erlebnisse im Rahmen einer Gedenkstättenfahrt sind wertvolle Bausteine einer gemeinsamen Demokratiebildung.“ Deshalb wurde die Gedenkstättenfahrt auch aus Mitteln des Kinder- und Jugendförderplans des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Nie wieder ist jetzt
Die Teilnehmer*innen der Fahrt haben sich in Oświęcim (Auschwitz) mit den Taten der Nationalsozialisten und dem Leid ihrer Opfer auseinandergesetzt und ihrer gedacht. Dabei spielte auch die bewusste Auseinandersetzung mit dem Auftrag, solche Schrecken nie wieder zuzulassen, eine wichtige Rolle.
Um die Erfahrungen und Erlebnisse der Gedenkstättenfahrt einordnen und reflektieren zu können, wurde die Fahrt von einem Vorbereitungswochenende und einem Nachtreffen begleitet. Auch Möglichkeiten zum weiteren Engagement wurden dabei vorgestellt.
Vielfältige Formen des Erinnerns und Gedenkens
Schon vor der eigentlichen Fahrt, beim Vorbereitungswochenende auf der Wewelsburg bei Paderborn, konnten die jungen Erwachsenen einen regionalen Ort der Erinnerung und des Gedenkens kennenlernen. Die Fahrt selbst startete mit zwei Tagen in Berlin, in denen die Gruppe im Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ und besonders in der „Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz“ sehen konnte, wie die Nationalsozialisten den Massenmord und die Orte systematisch planten. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten im Anschluss die zwei Tage in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, der Ort, an dem 1,1 Millionen Menschen von den Nationalsozialisten brutal ermordet wurden. Aber auch die Geschichte der Stadt Krakau und der damaligen jüdischen Bevölkerung beschäftigten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
„Seid gute Menschen und helft wenn ihr es könnt!“
Den Abschluss dieser intensiven und eindrucksvollen Woche bildete das Gespräch mit Monika Goldwasser im Gebäude der ehemaligen Fabrik von Oskar Schindler in Krakau. Monika Goldwasser wurde 1941 in der Nähe von Krakau geboren und ihre jüdischen Eltern retteten sie vor dem sicheren Tod, indem sie Monika an ein polnisches Paar gaben, bevor sie selbst von den Nationalsozialisten verschleppt und ermordet wurden. Weil ihre Adoptiveltern trotz größter Gefahr für ihr eigenes Leben halfen, überlebte Monika Goldwasser und kann heute ihre Geschichte erzählen. Zum Abschied gab sie den jungen Menschen noch eine wichtige Botschaft mit: „Seid gute Menschen und helft, wenn ihr es könnt!“
Bilder:
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Begegnung der Teilnehmenden mit der Zeitzeugin Monika Goldwasser in der ehemaligen Fabrik von Oskar Schindler in Krakau. (Foto: Jan Hilkenbach / BDKJ Diözesanverband Paderborn)
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Seminar im Haus der Wannseekonferenz, Berlin. (Foto Jan Hilkenbach / BDKJ Diözesanverband Paderborn)
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Einen besonderen Schwerpunkt bildete der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, dem Ort, an dem 1,1 Millionen Menschen von den Nationalsozialisten brutal ermordet wurden. (Foto Jan Hilkenbach / BDKJ Diözesanverband Paderborn)
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Einen besonderen Schwerpunkt bildete der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, dem Ort, an dem 1,1 Millionen Menschen von den Nationalsozialisten brutal ermordet wurden. (Foto Jan Hilkenbach / BDKJ Diözesanverband Paderborn)